P O https://nfdi.fiz-karlsruhe.de/id/ark:/60538/14544975953715044102

Skulptur und Papier

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TTL NT
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P O <p>Auf seiner Suche nach einem Ort, wo Fontanes Wanderschuh zu sehne sein sollte fand der Reiseschriftsteller Francis Sauvage in der Prignitz einen Ort, der als L&uuml;genmuseum verehrt wurde. Schon die Anreise gestaltete sich als Abenteuer: Die Fahrt f&uuml;hrt durch die D&ouml;rfer Ohnewitz, Wassersuppe, Kotzen, Kampehl mit der Mumie des Ritters Kahlbutz, Kyritz an der Knatter, noch ein St&uuml;ck holprige Landstra&szlig;e und dann Gantikow - ein Dorf mit Kirche an einem idyllischen See.</p><p>&nbsp;</p><p>&bdquo;Ein mit Fresken phantastisch bemaltes Haus, ein traumhaft verwachsener Garten, ebenerdig mehrere R&auml;ume mit k&uuml;nstlerischen Modellen, darunter beispielsweise Fundst&uuml;cke aus der See, die Glocke der Titanik, das Geburtszimmer von Willy Brandt. Alles sauber und eigenwillig pr&auml;sentiert, weil in dieser Gegend nicht viel Geld vorhanden ist, war alles originalgetreu belassen worden, allenthalben die Farbe etwas aufgefrischt.</p><p>Ringsherum die W&auml;nde voller Utensilien, die Pr&auml;sentation war r&auml;umlich perfekt gel&ouml;st mit einem ausgezeichneten Gef&uuml;hl f&uuml;r Plastizit&auml;t. Die Darstellung war krass, voll hintergr&uuml;ndigen Klippen mit leichtem Schauer und heiterem Erbarmen. Unromantisch, handgreiflich, der Schrecken aber wurde durch handwerklich und &auml;sthetische ausgefeilte Technik gebrochen. Die ganze Inszenierung besa&szlig; eine unglaubliche Kreativit&auml;t</p><p>Hier in diesem Museum ging es mir anders. Ich f&uuml;hlte mich nicht unvermittelt angequatscht, wie bei den &uuml;blichen Museumsbesuchen, unsittlich angefasst von penetrant durchgestylten Museumspr&auml;sentationen, von &uuml;bertriebener Bem&uuml;htheit und p&auml;dagogischer Absicht. Ein seltsamer Reiz ging von diesen willk&uuml;rlichen Anordnungen aus, die Materie war unterschiedlicher Stimmung und ich konnte &uuml;ber die Phantasie der g&ouml;ttlichen Sch&ouml;pfer nur staunen: eine Phantasie, die an winzigen und missstimmigen Variationen h&auml;ngt, als gelte es eines Tages eine Kellerassel, einen Bindfaden und ein Fliegenbein in ein ausgewogenes Verh&auml;ltnis zu bringen. Man m&ouml;chte meinen, in der Welt g&auml;be es lediglich die Gelegenheit, sich in einem Stilleben zu versuchen.</p>
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